Happy Valentine’s Day! You know what that means: We have a brand new season of Love Is Blind to devour. Courtney Revolution (The Circle) joins host Chris Burns to delight in all of the pod romances and love triangles. Plus, Meg joins the podcast to debrief the Madison-Mason-Meg love triangle. Leave us a voice message at www.speakpipe.com/WeHaveTheReceipts Text us at (929) 487-3621 DM Chris @FatCarrieBradshaw on Instagram Follow We Have The Receipts wherever you listen, so you never miss an episode. Listen to more from Netflix Podcasts.…
Der antisemitische Anschlag von Halle hat das ganze Land erschüttert und bewegt. Warum ist das passiert? Wie war das überhaupt möglich? Und was sind die Konsequenzen daraus? Im Podcast „Das Leben danach - Das Attentat von Halle“ von MDR SACHSEN-ANHALT erzählen Marie Landes und Roland Jäger die Geschichte hinter dem Fall noch einmal ausführlich. Angefangen vom Tag des Attentats über die Ermittlungen und den Prozess bis zum Urteil und dem „danach“.
Der antisemitische Anschlag von Halle hat das ganze Land erschüttert und bewegt. Warum ist das passiert? Wie war das überhaupt möglich? Und was sind die Konsequenzen daraus? Im Podcast „Das Leben danach - Das Attentat von Halle“ von MDR SACHSEN-ANHALT erzählen Marie Landes und Roland Jäger die Geschichte hinter dem Fall noch einmal ausführlich. Angefangen vom Tag des Attentats über die Ermittlungen und den Prozess bis zum Urteil und dem „danach“.
...die Verkündung des Urteils – ab 01:26 Minuten Der Angeklagte wurde wegen Mordes in zwei Fällen, wegen versuchten Mordes in 66 Fällen, wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung, fahrlässiger Körperverletzung und Volksverhetzung zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Außerdem stellte der Senat die besondere Schwere der Schuld fest. Die Reaktion im Gerichtssaal darauf war sehr still. Aber nach der Verkündung des Urteils folgte die Begründung des Gerichts. Insgesamt dauerte der Prozesstag vier Stunden. Die vorsitzende Richterin Ursula Mertens sagte während der Begründung, dass die emotionale Kälte des Angeklagten sie und ihre Kollegen tief getroffen habe. Sie habe schon viele schwere Verfahren miterlebt, aber dieses Verfahren stelle alles in den Schatten. Außerdem stellte sie fest, dass der Attentäter nur laut Strafgesetzbuch ein Einzeltäter sei. Denn er habe natürlich im Internet nach Gleichgesinnten gesucht, sich ausgetauscht und sich weiter radikalisiert. ...die ersten Reaktionen auf das Urteil – ab 07:50 Minuten Noch während die Begründung für das Urteil lief, kamen bereits die ersten Reaktionen per Pressemitteilung, wie zum Beispiel von Ministerpräsident Haseloff, der den Prozess als fair bezeichnet und betont, dass das Urteil zeigt, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, spricht von einem klaren Bekenntnis gegen Antisemitismus in jeder Form. ...Kritikpunkte am Urteil bzw. seiner Begründung – ab 09:22 Minuten Mit dem Strafmaß sind auch die Betroffenen der Nebenklage zufrieden. Aber darüber hinaus gibt es auch gravierende Kritik an der Begründung des Gerichtsurteils. So wurde noch einmal auf große Lücken in dem Verfahren hingewiesen, wie z.B. die Rolle der Eltern. Ismet Tekin wollte, dass sein Aufeinandertreffen mit dem Attentäter als versuchter Mord eingeordnet wird. Das Gericht hat sich dagegen entschieden, weil dem Angeklagten die Vorsätzlichkeit nicht nachgewiesen werden konnte. Für Tekin und seinen Anwalt ist dieses Urteil eine große Enttäuschung. Er und sein Anwalt prüfen die Möglichkeit der Revision. Auch bei Aftax Ibrahim wurde das Verhalten des Attentäters nicht als versuchter Mord eingeordnet. Er wurde vom Angeklagten auf der Flucht angefahren. Das Gericht wertete das als fahrlässige Körperverletzung in Tateinheit mit vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs. Mit dieser Begründung wird den beiden Betroffenen die juristische Anerkennung ihres Traumas und des Schmerzes verwehrt und es bleibt eine offene Wunde im Prozess. So hat Nebenklägerin Christina Feist die Urteilsbegründung kritisiert.…
...Die Sicht der Betroffenen, ob sich die Gesellschaft entschlossen gegen Antisemitismus und Rassismus stellt – ab 03:42 Minuten Viele Betroffene von Antisemitismus (44%) überlegen, ob sie lieber aus Deutschland auswandern sollten. Christina Feist war zum Zeitpunkt des Anschlags in der Synagoge. Für sie ist eine Rückkehr nach Deutschland unvorstellbar. Sie hat in Deutschland kein Gefühl der Sicherheit. Conrad Rößler ist Überlebender des Angriffs auf den Kiez-Döner. Er ist der Meinung, dass dieses Attentat nicht besonders viel verändert hat. Die Leute die vorher rechts waren, sind es weiterhin. Das Gleiche gilt für Leute, die sich eher als links bezeichnen würden. Die Gedenkfeier in der Ulrichskirche wurde von vielen Betroffenen kritisiert. So wurden manche von ihnen erst auf Nachfrage eingeladen, wie die Schwerverletzten von Wiedersdorf. Auch um den Zeitpunkt gab es Irritationen. Denn das Abschlussgedenken war recht spät angesetzt, kurz vor Beginn des Sabbats. ...Wie Ministerpräsident Reiner Haseloff den 9. Oktober 2019 erlebt hat – ab 16:22 Minuten Auch heute noch beschäftigt Haseloff das Geschehen vom Anschlag in Halle sehr. Er war zu dem Zeitpunkt auf dem Weg nach Brüssel und kehrte sofort um, als er von dieser Nachricht gehört hat. Als bekannt war, dass die Synagoge im Fokus des Attentäters stand, war Haseloff klar, dass es ein antisemitischer Anschlag ist, weil er auch den jüdischen Kalender gut kennt und wusste, dass Jom Kippur ist. In einer Rede nach dem Anschlag hat Haseloff gesagt, dass er im Prinzip immer mit so einem Anschlag gerechnet hat. Dass das in Sachsen-Anhalt möglich war, macht ihn sehr betroffen. ...Wie zeigt sich der durchaus vorhandene politische Wille zur Bekämpfung des Antisemitismus in den Sicherheitsbehörden? – ab 29:18 Minuten Nach dem Halle-Attentat gab es noch einen weiteren rassistischen Anschlag, nämlich den von Hanau. Aber die Sicherheitsbehörden konnten seitdem auch vermutlich zwei weitere Anschläge verhindern. Einer dieser mutmaßlichen Angreifer gehört zur Organisation "Feuerkriegsdivision. Darüber gibt es auch mehr Infos im Film "Der Terror der Einsamen Wölfe". Diese verhinderten Taten sind ein Hinweis darauf, dass die Behörden mittlerweile erfolgreicher im Internet ermitteln. Der Verfassungsschutz von Sachsen-Anhalt will im Jahr 2021 zehn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, die ausschließlich im Netz ermitteln sollen. ...Wo steht Deutschland beim Thema Antisemitismus? – ab 35:33 Minuten Im Juni 2020 haben Unbekannte Hakenkreuze aus Papier vor dem jüdischen Gemeindezentrum in Halle abgelegt. Ein Polizist trat auf eines davon und erklärte anschließend, er habe nichts finden können. Gegen ihn wird mittlerweile wegen Strafvereitelung ermittelt. Auch der Angriff in Hamburg, wo ein Mann einen Juden mit einem Klappspaten angriff, zeigt, dass das Attentat von Halle sich einreiht, in eine furchtbare Tradition antisemtitischer Angriffe. Politik und Gesellschaft haben nach dem Anschlag von Halle reagiert: So wurde noch im Oktober 2019 ein Maßnahmepaket gegen Hass und Hetze verabschiedet. Und auch die Sicherheit für jüdische Einrichtungen wurden verstärkt. Währenddessen steigen die Zahlen antisemitischer Straftaten bundesweit weiter an. Der Antisemitismus ist heutzutage in Deutschland wieder sehr unverblümt zu sehen. Das war über viele Jahre nicht in dieser Deutlichkeit zu erkennen. ...Noch einmal zurück zu den Betroffenen – ab 01:00:11 Minuten Die Grundaussage ist, dass im Rahmen des Attentats an die Betroffenen der Tat gedacht wird, darüber hinaus aber kaum Aufarbeitung stattfindet. Einen gesellschaftlichen Wandel sehen sie kaum. Tatsächlich ist unsere Gesellschaft insgesamt aber so offen und liberal wie nie. Das ist ein Paradox zu den vielen Erfahrungsberichten von Antisemitismus und Rassismus. Diese Welle an solchen Taten wertet der Rechtsextremismusforscher Matthias Quent als Rückzugs…
...über den Antrag auf Aussetzung des Verfahrens – ab 02:24 Minuten Am 19. Prozesstag hat die Verteidigung des Attentäters einen Antrag auf Aussetzung des Verfahrens gestellt. Anwältinnen und Anwälte der Nebenklage haben Anträge gestellt, dass Taten gegenüber ihren Mandantinnen und Mandanten als "versuchter Mord" gewertet werden. In der Anklageschrift der Bundeswaltanschaft wurden diese Vergehen anders bewertet. Über diese Fälle hat MDR exakt einen ausführliche Beitrag gemacht. Mit diesem Antrag auf Aussetzung stand im Raum, dass der Prozess auf der Zielgeraden platzt. Aber das Gericht lehnte diesen Antrag ab und so konnte der Prozess wie geplant weitergehen. ...was wusste die Familie über die Pläne des Attentäters? – ab 11:21 Minuten Das persönliche Umfeld, wie die Famile, ist immer relevant für "Radikalisierungskarrieren". Dementsprechend wurden die Zeugenaussagen der Kernfamilie mit Spannung erwartet. Aber Mutter, Vater und Halbschwester des Attentäters machten von ihrem Recht gebrauch, die Aussagen zu verweigern. Noch am Tag, als die Mutter des Angeklagten von der Tat erfahren hat, hat sie einen Abschiedsbrief verfasst und einen Suizid-Versuch unternommen. Der Brief war voller antisemitischer Äußerungen. Allerdings ist nicht klar, in welchem geistigen Zustand sie sich beim Verfassen befand. Die Nachbarn des Vaters hatten unregelmäßig Knallgeräusche gehört. Im Schuppen am Haus des Vaters, hat der Attentäter seine Waffen gebaut und diese auch getestet. Es gab noch viele weitere Umstände, die den Familienmitgliedern hätten auffallen können oder müssen. Aber ohne konkrete Aussagen wird es dafür keine Hinweise geben. ...das Auftreten der Nebenklägerinnen und Nebenkläger im Gericht – ab 21:09 Minuten Neben den vielen erschütternden und schmerzhaften Momenten vor Gericht, gab es auch viele solidarirsche Momente. Diese gingen in erster Linie von den Nebenklägerinnen und Nebenklägern aus. Viele Nebenklägerinnen und Nebenkläger haben sich in ihren Aussagen direkt an den Attentäter gewendet und klargemacht, dass sie sich durch seine Tat nicht einschüchtern lassen. Durch die Aussagen wurden auch spätere Statements der Nebenklage beeinflusst. ...das Gutachten zur Psyche des Angeklagten – ab 32:22 Minuten Im November 2020 wurde das Gutachten vorgestellt, das die Psyche des Attentäters einschätzen soll. Es vor allem dazu da, um zu ermitteln, ob eine besondere Schwere der Schuld gegeben ist. Der Gutachter sieht zwar im Attentäter durchaus autistische Züge, hält ihn aber dennoch für voll schuldfähig und sieht in ihm eine dauerhafte Gefahr für die Gesellschaft. Das deckt sich auch mit den Aussagen des Attenäters, der in seinem Geständnis angekündigt hat, dass er nochmal Menschen töten würde, die anderen Glaubens oder anderer Herkunft sind.…
...das Sicherheitskonzept vor der Synagoge – ab 01:50 Minuten Seit einem Jahr gibt es Kritik an der Arbeit der Polizei am 09. Oktober 2019. Es geht immer wieder um die Frage, ob diese Tat hätte verhindert werden können. Dass am höchsten jüdischen Feiertag keine Polizei vor der Synagoge in Halle stand, hat schon vor dem Attentat viele Gläubige verwundert. Innenminister Stahlknecht entgegnete, dass die Synagoge geschützt wurde durch eine "unregelmäßige Bestreifung" und diese Sicherheitsmaßnahme war laut Stahlknecht durch die Gefährdungsanalyse des BKA gerechtfertigt. Stahlknecht musste sich dafür auch vor einem extra einberufenen Untersuchungsausschuss rechtfertigen. Seit dem Anschlag wird die Gefährdungslage für die Synagogen anders bewertet. ...der Umgang der Polizei mit den Betroffenen am 9. Oktober – ab 19:28 Minuten Zahlreiche Zeuginnen und Zeugen berichten und haben unter anderem im Prozess ausgesagt, dass sie von der Polizei herablassend und unsensibel behandelt wurden. So wurden bspw. Jüdinnen und Juden beim Verlassen der Synagoge nummeriert oder das Beten im Krankenhaus wurde von Polizisten versucht zu unterbrechen. Nach dem Anschlag wurde von der Polizei ein "Ansprechpartner für Religiöses Leben" eingerichtet, der zukünftig auf die Bedürfnisse von gläubigen Menschen eingehen soll. Die Verletzten in Wiedersdorf, die vom Attentäter angeschossen wurden und stark bluteten, mussten am Telefon zehn Minuten Überzeugungsarbeit leisten und versichern, dass sie wirklich verletzt sind, bevor Beamte in den Ort geschickt wurden. Die Kritik am Verhalten der Polizeibeamten zieht sich durch jede Zeugenaussage. ...die Ermittlungsarbeit des BKA – ab 33:45 Minuten Ende August waren BKA-Ermittler im Prozess geladen, um auszusagen, wie sich der Attentäter im Netz bewegt hat. Insgesamt 175 Ermittlerinnen und Ermittler waren daran beteiligt. Es wurden im Prozess dramatische Wissens- und Kompetenzlücken der BKA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offenbart. So wurden beispielsweise rechtsextreme Symbole und Codes nicht als solche erkannt. Auch bei den eigentlichen Ermittlungsarbeiten im Internet und der Frage, wie sich Stephan B. auf Imageboards bewegt hat und sich mit anderen Nuterinnen und Nutzern vernetzt hat, wurde große Ahnungslosigkeit bei den Beamtinnen und Beamten deutlich. Stattdessen haben externe Expertinnen und Experten diese Arbeit teilweise erledigt, wie beispielsweise Karolin Schwarz.…
...die Erwartungen an das Urteil – ab 02:03 Minuten Die Erwartungen an das Urteil für Stephan B. ist bei vielen Menschen ähnlich: lebenslange Haft. Denn die Beweislage ist klar, nicht zuletzt dank des selbst vom Attentäter gestreamten Videos von seiner Tat. Aber Terror ist in Deutschland keine eigene Straftat. Stattdessen ist der schwerste Tatvorwurf zweifacher Mord, gefolgt von einer ganzen Liste weiterer Vorwürfe wie versuchter mehrfacher Mord und versuchte räuberische Erpressung mit Todesfolge. Aber mehrere Straftaten werden in Deutschland nicht addiert. In Deutschland gilt das Asperationsprinzip. Das bedeutet, dass mehrere Strafen nicht zusammengerechnet werden, sondern eine Gesamtstrafe gebildet wird, wobei die höchste Einzelstrafe erhöht werden kann. Daher muss im Fall von Stephan B. eine besondere Schwere der Schuld festgestellt werden. Nur dann kann es zu einer lebenslangen Haft für den Attentäter kommen. Aber es geht im Prozess um weit mehr als "nur" die Bestrafung eines Mörders. Es geht auch um die Frage, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden seine rechtsextremen Ideologien wachsen konnten. ...über die Bedeutung des Prozesses und den Verhandlungsbeginn – ab 10:07 Minuten Es ist der größte Strafprozess, der jemals in Sachsen-Anhalt geführt wurde. Aufgrund der Bedeutung des Prozesses und der Vielzahl an Menschen, die diesem beiwohnen, finden die Verhandlungen im größten Gerichtssaal Sachsen-Anhalts, im Landgericht in Magdeburg statt. Obwohl das Verfahren das Oberlandesgericht in Naumburg führt. Auch das mediale Interesse an dem Prozess ist sehr groß. Unter anderem waren zum Prozessbeginn auch Medien aus Israel oder den USA im Saal. Stephan B. wird zu jedem Verhandlungstag aus der JVA Burg unter großer Polizeibegleitung nach Magdeburg gebracht. Auch im Gerichtssaal herrschen strikte Sicherheitsvorkehrungen. ...die Nebenklägerinnen und Nebenkläger im Prozess – ab 17:58 Minuten Im Prozess gegen Stephan B. gibt es 45 Nebenklägerinnen und Nebenkläger. Diese schließen sich der Klage der Staatsanwaltschaft an und haben im Prozess besondere Rechte, wie Einsicht in die Ermittlungsakten oder Beweisanträge stellen und Gutachten einholen und können so den Verlauf des Verfahrens beeinflussen. Als Nebenklägerin oder Nebenkläger wird man zugelassen, wenn das Gericht eine Betroffenheit der Person von der Tat feststellen kann. Die Gründe, sich einer Nebenklage anzuschließen, können sehr vielfältig sein. ...Die Mahnwachen und Protestaktionen vor dem Gerichtssaal - ab 33:53 Minuten Verschiedene Initiativen wie "Solidarisches Magdeburg", "Seebrücke Magdeburg" oder "9. Oktober Halle" haben am ersten Prozessauftakt zu einer Mahnwache vor dem Gerichtssaal aufgerufen. Damit sollten die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt werden und die Möglichkeit bekommen, das zu sagen, was ihnen wichtig war. An jedem bisherigen Verhandlungstag waren die Initiativen vor Ort und haben Mahnwachen abgehalten, um sich solidarisch mit den Betroffenen zu zeigen. ...Ist der Prozess eine Bühne für den Angeklagten? - ab 36:20 Minuten Die Gefahr, dass Stephan B. diesen Prozess als Bühne missbrauchen würde, bestand bereits im Vorfeld. Aber mit der Erklärung des Pflichtverteidigers, dass der Attentäter wünscht, unverpixelt gezeigt zu werden und beim vollen Namen genannt zu werden, war das allen Beteiligten klar.…
... Die Schul - und Jugendzeit von Stephan B. – ab 03:49 Minuten Stephan B. ist in Benndorf aufwachsen. Seine Mutter ist Ethiklehrerin und der Vater Fernsehtechniker. Von ehemaligen Lehrerinnen wurde er während des Prozesses als "aufgewecktes Kind" beschrieben. Nach der Trennung der Eltern hat er mit beiden weiterhin Kontakt. Er hat schon früh angefangen, sich für Waffen zu interessieren. Als Jugendlicher zieht er sich immer mehr zurück und hat kaum noch Freunde. Aber das allein macht einen noch lange nicht zum Attentäter... ... Die drei prägenden Ereignisse für die Radikalisierung – ab 18:15 Minuten Im Prozess hat Stephan B. ausgesagt, dass es drei prägende Ereignisse gab, die für seine Radikalisierung gesorgt haben: Seine Krankheit bzw. OP im Jahr 2013. Danach hat er begonnen, sich mit Politik zu beschäftigen und viele Kontakte abgebrochen. Er hat das Jahr 2014 mehr oder weniger im Kinderzimmer bei seiner Mutter verbracht. Der zweite Auslöser ist das Jahr 2015, also das Jahr, in dem Europa besonders viele Geflüchtete aus Syrien aufnahm. Das nahm der Attentäter als Bedrohung war und nutzt dieses Ereignis, um seine Tat zu rechtfertigen. Das dritte Ereignis war das Attentat von Christchurch im März 2019. Auch der Attentäter von Halle hat sich an diesem Anschlag orientiert und versucht ihn nachzuahmen. ... Stephan B. als Angehöriger der White-Supremacy-Ideologie und seine Radikalisierung im Internet – ab 21:18 Minuten Der Attentäter ist davon überzeugt, dass er als "Weißer Mann" anderen Menschen überlegen ist. Und diese "Weiße Kultur" sieht er bedroht von allen, die dieser "Kultur" nicht angehören. Diese Bewegung hat viele Schnittstellen mit vielen anderen Verschwörungserzählungen wie dem "großen Austausch". Stephan B. war außerdem auf Imageboards unterwegs und auf der Spieleplattform "Steam". Dort hat er sich in verschiedenen Communitys weiter radikalisiert und sich mit Waffen intensiv auseinandergesetzt. Aufgrund dieses Austauschs in diesen Netzwerken wäre es falsch, den Attentäter als "Einsamen Wolf" zu bezeichnen. Weiterführender Hinweis zur MDR-Doku "Der Terror der einsamen Wölfe" von Florian Barth, Christian Bergmann und Julia Cruschwitz. ... Stefan B. hatte auch einen augesprägten Hass gegenüber Frauen und war ein "Incel" - ab 31:07 Minuten Der Attentäter gibt dem Feminismus die Schuld an der sinkenden Geburtenrate und den damit einhergehenden Bevölkerungsaustausch. Unter anderem deswegen, kann er der Incel-Community zugeschrieben werden. Auch sein Verhalten im Prozess und wie er auf Frauen dort reagiert, zeigt seinen ausgeprägten Hass gegenüber Frauen.…
... die Schicksale von Ismet Tekin, Christina Feist und Conrad Rößler – ab 1:53 Minuten Am 9. Oktober 2019 war Ismet Tekin noch nicht Inhaber des Kiez-Döners, sondern Mitarbeiter und zum Zeitpunkt des Angriffs auch nicht im Laden. Nach einem Anruf seines Bruders rannte er zum Kiez-Döner, während viele Passanten sich schnell davon entfernten. Nachdem der Attentäter geflohen war, war Tekin einer der ersten, der den Döner-Imbiss betreten hat. Tekin geht es selbst langsam etwas besser, die Schlafstörungen wurden etwas weniger und vor allem der Prozess hilft ihm in der Verarbeitung des Erlebten. Christina Feist kann nach dem Anschlag nicht mehr in Deutschland wohnen und und ist nach Paris gezogen. Ein Jahr nach dem Anschlag beginnt sie langsam zu begreifen, was da passiert ist. Conrad Rößler hingegen ist direkt am nächsten Tag arbeiten gegangen - um sich abzulenken. Er hatte vorher schon mit Panikattacken zu tun und konnte daher das Ereignis aufgrund seiner Erfahrungen etwas besser einordnen. ... Was bedeutet es eigentlich, ein Trauma zu haben? – ab 12:55 Minuten Der Körper kommt in eine deutliche Stress-Reduktion und alle Systeme, die auf Flucht oder Kampf programmiert sind, führen dazu, mit dem Ereignis unmittelbar umgehen zu können. Wenn das unmittelbar nicht ädaquat verarbeitet werden kann, kommt man in die Trauma-Spirale hinein und es kann zu tiefergehenden Problemen führen. Etwa ein Drittel aller Trauma-Patienten benötigt professionelle Hilfe, um mit der Situation umzugehen. ... Warum wird so wenig über die beiden Todesopfer Jana L. und Kevin S. berichtet? – ab 19:08 Minuten Angehörige wollen oftmals nach einem Trauerfall nicht mit Journalisten sprechen, sondern die Trauer für sich bearbeiten. Außerdem ist es für Medien nicht ohne Weiteres möglich, Bilder von Verstorbenen zu zeigen. Die Angehörigen entscheiden über die Veröffentlichung. ... die "Geschichten" der beiden Getöteten Jana L. und Kevin S. – ab 21:21 Minuten Die Mutter von Jana L. möchte nicht in der Öffentlichkeit über den Verlust ihrer Tochter sprechen. Das hat die Öffentlichkeit zu reskeptieren. Der Vater von Kevin S. hingegen war bereit, sich vor Medien zu öffnen und über seinen Verlust zu sprechen und so seine Trauer etwas zu verarbeiten. Bei Kevin wurde im Kleinkindalter eine geistige Behinderung festgestellt und die Ärzte prognostizierten ihm eine Lebensdauer von nicht mehr als zehn Jahren. Kevin trotzte aber den Erwartungen und ging seinen Weg, mithilfe der Unterstützung seiner Eltern. Die Eltern waren stolz, dass Kevin mit seiner Behinderung eine Malerlehre kurz vor dem 9. Oktober anfangen konnte und sie dachten "Jetzt passiert nichts mehr"... ... die Verletzten von Wiedersdorf – ab 34:36 Minuten Die Opfer von Wiedersdorf wurden in der medialen Berichterstattung oft zweitrangig betrachtet. Das hat aber einen Grund: Denn die beiden Verletzten möchten nicht vor Medien darüber reden, was passiert ist und haben einen anderen Weg gewählt, das Erlebte zu verarbeiten. Dagmar M. und Jens Z. haben vor Gericht über ihren Zustand berichtet: Sie leiden immernoch an Schlafstörungen, haben Angst und meiden Menschen. ... Hilfe für die Betroffenen des Attentats – ab 37:31 Minuten Der Weiße Ring hat versucht, einigen Betroffenen zu helfen, mit der Tat besser umzugehen. Die Organisation äußert starke Kritik, dass der Staat nicht genügend tut, um die Betroffenen zu unterstützen und diese oft alleine lässt. Es geht nicht unbedingt um finanzielle Hilfen, sondern um Unterstützung, mit dem Erlebten umzugehen: Das Haus wieder verlassen zu können und wieder arbeiten gehen zu können.…
Der Beginn des Anschlags an der Synagoge in Halle: Ab 03:12 Minuten: Um 12:01 zündet Stephan B. seinen ersten Sprengsatz vor der Synagoge in Halle - am jüdischen Feiertag Jom Kippur. Sein Ziel ist es, möglichst viele Jüdinnen und Juden zu töten. Sein Versuch in die Synagoge einzudringen scheitert, stattdessen erschießt er willkürlich die Passantin Jana L. Die jüdische Gemeinde in Halle erlebte auch zuvor immer wieder antisemitische Drohungen. Der nächste Tatort des Anschlags - der Kiez-Döner in Halle: Ab 15:02 Minuten: Nachdem sein eigentlicher Plan scheiterte, beschließt der Attentäter Migranten und Migrantinnen zu töten. Er fährt durch die Stadt und landet eher zufällig beim Kiez-Döner in Halle. Dort erschießt er den Imbiss-Gast Kevin L. Das zweite Todesopfer des Attentäters. Polizisten kommen zum Tatort und liefern sich einen Schusswechsel. Doch der Täter kann fliehen. Fortsetzung des Attentats in Wiedersdorf: Ab 24:38 Minuten: Der Attentäter landet eher zufällig in Wiedersdorf und versucht dort, ein neues Fluchtauto zu erpressen. Sein erster Versuch scheitert und er schießt zwei Anwohner nieder. Sein zweiter Versuch an einer Werkstatt ist erfolgreicher und der Attentäter erpresst ein Taxi, mit dem er flieht. 45 km südlich baut der Stephan B. einen Unfall und wird anschließend festgenommen. Die Arbeit als JournalistIn am Tag des Anschlags: Ab 32:10 Minuten…
Was erwartet euch im Podcast "Das Leben danach - Das Attentat von Halle"? Der Trailer soll einen kurzen Einblick geben, worauf ihr euch in den kommenden sieben Folgen einstellen könnt.
प्लेयर एफएम में आपका स्वागत है!
प्लेयर एफएम वेब को स्कैन कर रहा है उच्च गुणवत्ता वाले पॉडकास्ट आप के आनंद लेंने के लिए अभी। यह सबसे अच्छा पॉडकास्ट एप्प है और यह Android, iPhone और वेब पर काम करता है। उपकरणों में सदस्यता को सिंक करने के लिए साइनअप करें।
अपने पसंदीदा शो को ऑनलाइन प्रबंधित करने के लिए दुनिया के सर्वश्रेष्ठ पॉडकास्ट एप्प से जुड़ें और उन्हें हमारे Android और iOS एप्प पर ऑफ़लाइन चलाएं। यह मुफ़्त और आसान है!