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Last summer, something monumental happened. One of Uncuffed's founding producers, Greg Eskridge, came home after more than 30 years in prison. In this episode we’ll bring you back to that emotional day last summer when he walked out of the San Quentin gates, free at last. Our work in prisons is supported by the California Arts Council, the California Department of Corrections and Rehabilitation, independent foundations, and donations from listeners like you. Learn more, sign up for Uncuffed news, and support the program at www.weareuncuffed.org Follow us @WeAreUncuffed on Instagram and Facebook Transcripts are available within a week of the episode coming out at www.kalw.org/podcast/uncuffed…
ÄrzteTag
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ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
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1 Wie werden regionale Schmerzzentren für mehr Patiententermine sorgen, Herr Ibrahim? 33:53
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Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin spricht über die künftige Schmerztherapie „Wir warten nicht, bis etwas passiert, sondern gehen in die aktive Rolle“, sagt Dr. Richard Ibrahim, seit Januar Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS). Was er damit meint: Seit Jahren schon knirscht es in der schmerzmedizinischen Versorgung, rund 1.300 Schmerzmediziner versorgen über vier Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Die Krankenhaus-Reform – bei der noch nicht abzusehen ist, welche Standorte schließen, wo also stationäre schmerzmedizinische Versorgungsbereiche in den Regionen wegbrechen, oder wie weit die Ambulantisierung gehen wird – und die Warteschleife nach der Bundestagswahl sorgen für eine „gewisse Instabilität“. Dem will die DGS mit regionalen Versorgungszentren begegnen. In diesen soll die interdisziplinäre Versorgung auf Augenhöhe im Vordergrund stehen. Angst vor Substitution haben die Schmerzmediziner dabei nicht, stellt Ibrahim im „ÄrzteTag“-Podcast klar. „Wir haben auf der Seite der Patienten viel komplexere Fälle als noch vor zehn, zwölf Jahren.“ Diese müssten multidisziplinär im Team versorgt werden. Standard sei, dass etwa beim Beispiel chronischer Rückenschmerz ausgewiesene Psychologen und Therapeuten Teil des Versorgungsteams seien. Und auch der Austausch mit Pain Nurses gehöre dazu. Wichtig für die neuen regionalen Zentren ist dabei, dass sie in der Region die notwendigen Netzwerke aufbauen. „Die Zentren müssen sich um die Vernetzung vor Ort kümmern und die DGS-Leitlinien leben“, so Ibrahim. **Mehr Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs ** Gleichzeitig müssen sie die volle Weiterbildungsbefugnis haben und ein Interesse daran haben, junge Kolleginnen und Kollegen weiterzubilden. Es reiche nicht, den Ärztemangel zu beklagen, die Schmerzmediziner müssten aktiv ihr Gebiet bewerben und sich um die Ausbildung kümmern. Die Schmerzmedizin könne dabei vielen Fachrichtungen eine Heimat und spannende Versorgungstätigkeiten bieten. Um den Zugang für junge Kolleginnen und Kollegen zur Schmerzmedizin zu erleichtern, werde die DGS auch ihr Prüfverfahren anpassen, verspricht der neue DGS-Präsident. Die Schmerzmedizin ist aktuell eine Zusatzqualifikation, auf dem Weg zum DGS-Schmerzarzt müssten die jungen Kollegen aber insgesamt drei Prüfungen absolvieren, berichtet er: die Kammer-Prüfung für den Facharzt, die KV-Prüfung und dann eben noch die DGS-Prüfung oben drauf. Das könne abschreckend wirken, räumt er ein. „Wir wollen den jungen Kollegen erleichtern, nach bestandener Schmerzprüfung auch DGS-Schmerzarzt zu werden“, kündigt er an. Die Regionalzentren bekommen außerdem die Auflage, dass sie eine Mindestzahl von Patienten pro Jahr – Ibrahim spricht von 2.500 plus – versorgen sowie Fortbildungen für Patienten und Ärzte in der Region anbieten müssen. Das DGS-Zertifikat werde dabei zeitlich befristet zunächst für ein Jahr verliehen, danach erfolgt eine Art Rezertifizierung. „Wir werden auch praxisbezogene Studien machen, um zu sehen, wie die Qualität in der Versorgung ist.“ Bis März 2026 sollen bundesweit 16 solcher Zentren entstehen.…

1 „Wir müssen aus dieser Hyperpolarisierung raus“ 36:25
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3. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Nach der Bundestagswahl sieht Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), eine zentrale Aufgabe der neuen Regierung darin, das Land wieder in eine klare Richtung zu führen. „Dieses Land braucht wieder Orientierung“, sagt er im „ÄrzteTag“-Podcast. Er fordert nicht nur eine bessere Steuerung im Gesundheitssystem, sondern einen grundlegenden politischen Kurswechsel, weg von Polarisierung und hin zu pragmatischen Lösungen. Hubmann beobachtet eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, die sich auch in der politischen Landschaft widerspiegelt. „Wir müssen aus dieser Hyperpolarisierung raus“, mahnt er. Als Beispiel nennt er Wahlkampfveranstaltungen, die mittlerweile von massiver Polizeipräsenz begleitet werden, sowie den Einfluss sozialer Medien, die extremistische Positionen verstärken. Trotzdem sieht er positive Signale: „Der absolute Hoffnungsstreif war die hohe Wahlbeteiligung. Darauf müssen wir unbedingt aufbauen.“ Entscheidend sei nun, dass Politiker*innen über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten. „Es ist ihre verdammte Pflicht“, sagt Hubmann deutlich. „Wir brauchen Politiker, die den Mut haben, über den eigenen Schatten zu springen.“ Daseinsvorsorge als Kernaufgabe der Politik Ein zentrales Anliegen für Hubmann ist die Sicherstellung der Daseinsvorsorge – darunter Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum und Infrastruktur. „Wir müssen die Parteien mit Inhalten konfrontieren und an konkreten Maßnahmen messen“, fordert er. Gerade in ländlichen Räumen sieht er Defizite. Er verweist auf eine ifo-Studie zum Strukturwandel in ländlichen Gebieten, die zeigt, dass dort öffentliche Infrastruktur zunehmend erodiert. „Öffentlicher Nahverkehr, Gesundheitsversorgung, Schulen – wir diskutieren darüber seit Jahrzehnten, aber echte Lösungen fehlen“, kritisiert er. Er fordert, die Digitalisierung stärker zu nutzen, um strukturelle Defizite auszugleichen. „Warum gibt es keine funktionierenden telemedizinischen Angebote für den ländlichen Raum? Warum bleibt Bildung oft an alte Präsenzmodelle gekettet?“ Für ihn steht fest: „Wir brauchen endlich einen realistischen Plan, um die Daseinsvorsorge zukunftsfähig zu machen – und die finanziellen Mittel, um ihn umzusetzen.“ Bürokratieabbau – ein ungelöstes Problem Besonders im Gesundheitswesen sieht Hubmann dringenden Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau. Hubmann fordert, Gesetzesänderungen transparenter und verständlicher zu gestalten. Man brauche eine Gesetzgebung, die sich nicht in Detailregelungen verliert, sondern im Fließtext verständlich ist. „Statt Wortklaubereien wie ‚Paragraph 73, Satz fünf, Wort sechs wird nicht durch nein ersetzt‘ brauchen wir Klartext.“ Neben innenpolitischen Themen sieht Hubmann Deutschland auch in der Pflicht, international mehr Verantwortung zu übernehmen. Er verweist auf die Münchner Sicherheitskonferenz und die wachsende Unsicherheit in der Ukraine. „Wir leben seit drei Jahren in einer Situation, in der der globale Süden den Ukraine-Krieg als Regionalkonflikt betrachtet. Europa braucht eine klare Strategie – und Deutschland muss hier eine Führungsrolle übernehmen.“ Dabei kritisiert er die bisherige Außenpolitik der Ampelregierung als unentschlossen. „Wir alle warten darauf, dass Deutschland Führung übernimmt“, sagt er. Dabei müsse die Bundesregierung auch das Verhältnis zu Frankreich und Polen stärken, um den europäischen Kern zusammenzuhalten. „Nicht zu viel versprechen – endlich liefern“ Mit Blick auf die Regierungsbildung fordert Hubmann, dass sich die neue Koalition auf wenige, aber entscheidende Themen konzentriert. „Man kann nicht alles auf einmal lösen. Wir brauchen zwei, drei große Projekte, die realistisch umgesetzt werden – anstatt sich in kleinteiligen Kompromissen zu verlieren.“ Er lehnt es ab, Ministerposten nach parteipolitischen Proporzen zu verteilen: „Die Ministerien müssen endlich kompetenzbasiert besetzt werden. Wir haben doch gesehen, was passiert, wenn man Posten nach Parteibuch vergibt statt nach Erfahrung.“ Am Ende bleibt Hubmann realistisch: „Keine Regierung wird die Probleme dieses Landes in vier Jahren allumfassend lösen. Aber sie muss jetzt endlich den Mut haben, anzufangen.“…

1 Immer mehr Regulierung in der Privatmedizin – kann das gutgehen, Herr Gabriel? 48:07
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40 Jahre Privatabrechnung – eine Zeitreise mit dem Abrechnungsexperten Peter Gabriel. Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist jetzt 42 Jahre alt und über die Jahre hoffnungslos veraltet. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat Peter Gabriel, langjähriger Geschäftsführer der Privatärztlichen Verrechnungsstelle PVS Südwest in Mannheim, die Entwicklung der Abrechnungspraxis von Ärztinnen und Ärzten begleitet und teilweise auch mitgestaltet. Im „ÄrzteTag“-Podcast blickt Gabriel auf die Entwicklung der Privatmedizin seit dieser Zeit zurück. Zum Beispiel auf die Professionalisierung der Abrechnung sowohl bei den privaten Krankenversicherungen und bei der Beihilfe als auch bei den Ärztinnen und Ärzten, die mit professioneller Hilfe aus den Verrechnungsstellen und mit immer besserer Software mithalten konnten. Schwarze Schafe unter den privat abrechnenden Ärzten habe es durchaus gegeben, erinnert sich der Abrechnungsfachmann. Die PVS als eine der „ärztlichen Gemeinschaftseinrichtungen“, die von Ärztinnen und Ärzten getragen werden, sollten dabei helfen, die Gebührenordnung korrekt zu nutzen, aber auch, keine erbrachten Leistungen zu vergessen. Gabriel: GOÄ schon zum Start 1983 veraltet Gabriel blickt im Gespräch weit in die Geschichte der „Medizinaltaxen“ für Ärztinnen und Ärzte zurück, bis ins 18. und 19. Jahrhundert. Er erläutert, warum die GOÄ eigentlich schon zum Start 1983 veraltet war und warum die Änderungen der Teilnovelle 1996 zum Abschnitt B mit den Gesprächs- und Beratungsleistungen sowie zu den Untersuchungsleistungen so viel Aufruhr unter den Kolleginnen und Kollegen verursachten. Damals wurden unter anderem die Ziffer 3 mit der längeren Beratung, die Beratung von Angehörigen (Fremdanamnese, Ziffer 4) und die Ziffer 15 (Einleitung sozialer Maßnahmen) eingeführt – es habe viele Jahre gedauert, bis die neuen Leistungen flächendeckend von den Ärzten wahrgenommen worden seien, berichtet Gabriel. Dabei hatte die PVS in Fortbildungen „mit bis zu 600 Teilnehmern – ein absolutes Highlight für mich“ – viel dazu beigetragen, die Neuerungen bekannt zu machen. KI in der Abrechnungsprüfung Thema im Podcast sind auch einige große Konflikte über Teile der GOÄ, etwa das Zielleistungsprinzp, die Probleme im Umgang mit den allgemeinen Bestimmungen sowie der Ausbau der Rechtsabteilungen in der PKV und als Antwort darauf auch in der PVS. Nicht zuletzt geht es um die Bedeutung der und die Haltung zur Privatmedizin und zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in den Fachgruppen, aber auch um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Abrechnungsprüfung – und wie Ärztinnen und Ärzte sich dagegen wappnen können. Und auch die nächsten Schritte in Richtung neue GOÄ skizziert Peter Gabriel im Podcast-Gespräch.…

1 Stehen wir vor einer großen Finanzkrise des Krankenkassen-Systems, Herr Storm? 44:49
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Ein Krankenkassen-Chef über die GKV Der Schätzerkreis hat noch im Oktober ein Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 4,9 Milliarden Euro für 2024 vorhergesagt. Nach den aktuellen Zahlen wird jetzt ein Fehlbetrag von mehr als sechs Milliarden Euro erwartet. Und noch im Februar könnten rückwirkend Entscheidungen für Krankenhäuser gefällt werden, die zu einer weiteren Belastung der Krankenkassen in Höhe von einer Milliarde Euro für das vergangene Jahr führen könnten. Welche Konsequenzen die Schieflage der Kassenfinanzen für das Gesundheitssystem haben könnte, erläutert der Vorsitzende der DAK Gesundheit Andreas Storm im „ÄrzteTag“-Podcast. Storm befürchtet einen „Domino-Effekt“, wenn einzelne Krankenkassen in die Zahlungsunfähigkeit rutschen sollten, der das ganze System gefährden könnte. Im Gespräch erklärt er, worin die Analogie zur Bankenkrise 2008/2009 liegen könnte. Auch zur nicht weniger dramatischen Lage in der Pflegeversicherung äußert sich Storm im Gespräch. Der Kassenchef fordert von der künftigen Bundesregierung ein Sofortprogramm für die Gesetzliche Krankenversicherung, damit eine Systemkrise verhindert wird. Er warnt insbesondere auch davor, die Finanzierung der Krankenhausreform über den Transformationsfonds zur Hälfte den Krankenkassen aufzubürden. Diverse Gutachten hätten die Verfassungsmäßigkeit eines solchen Vorgehens verneint, so Storm. Die Konsequenz könnte sein, dass „vielleicht 2028“ das Bundesverfassungsgericht rückwirkend die gesamte Krankenhausreform kippen könnte. Wie ein solches „Desaster“ zu verhindern wäre, erläutert der Kassenchef im Podcast-Gespräch. (Länge: 44:19 Minuten)…

1 Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland? 14:59
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Gesponsert von Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für die Region Europa vor einem möglichem Jodmangel gewarnt. Ein solcher Mangel kann zur krankhaften Vergrößerung der Schilddrüse führen. Mediziner sprechen von Struma, der Volksmund von Kropf. Eine solche Struma entwickelt sich über Jahrzehnte. Es müssen also bereits heute Maßnahmen ergriffen werden, um künftig eine Rückkehr der Kröpfe zu verhindern. Welche Maßnahmen das sind, und warum es in Europa überhaupt zu einer Mangelversorgung mit Jod kommt, wird in diesem Podcast diskutiert. Dabei geht es auch darum, wie der Zusammenhang von Jodversorgung und sogenannten Kröpfen entdeckt wurde und welche Rolle dabei die Schweiz gespielt hat. Das Thema diskutieren in einem lockeren und auch kurzweiligen Zwiegespräch der Internist und Endokrinologe Professor Dr. Joachim Feldkamp vom Uniklinikum Bielefeld und der Nuklearmediziner Professor Dr. Markus Luster vom Uniklinikum Gießen-Marburg. Bildunterschrift: Professor Dr. Joachim Feldkamp ist Internist und Endokrinologe am Uniklinikum Bielefeld, Professor Dr. Markus Luster ist Nuklearmediziner am Uniklinikum Gießen-Marburg. Copyright: © [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com Impressum Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland? Podcast Moderation: Dr. Michael Hubert Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main Corporate Publishing (verantwortlich i.S.v. § 18 Abs. 2 MStV): Ulrike Hafner, Europaplatz 3, 69115 Heidelberg Redaktion: Dr. Andreas Strehl Springer Medizin Verlag GmbH, Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin Tel: +49 (0) 61 02 / 506 – 0 E-Mail: info@aerztezeitung.de Die Springer Medizin Verlag GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Nature Geschäftsführung: Fabian Kaufmann, Dr. Cécile Mack und Dr. Hendrik Pugge Handelsregister Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 167094 B Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 230026696 © Springer Medizin Verlag GmbH Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.…

1 Wie läuft es mit der ePA für alle in der Praxis, Dr. Funk? 30:30
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Der Arzt aus Emsdetten berichtet über seine Erfahrungen aus dem ePA-Testbetrieb Erste Berichte über den Start des Versuchs zur elektronischen Patientenakte (ePA) für alle in den Modellregionen ließen bereits Schlimmes befürchten. Doch im Februar scheint das Projekt ins Rollen zu kommen. Das berichten jedenfalls Dr. Waldemar Karl Funk und sein unabhängiger IT-Berater Heinrich Wessels aus Emsdetten, nördlich von Münster, im „ÄrzteTag“-Podcast der Ärzte Zeitung. Die Berufsausübungsgemeinschaft mit vier Ärztinnen und Ärzten hat sich nach Angaben in den vergangenen fünf Jahren immer mehr modernisiert und hat die Arbeitsabläufe weitestgehend digitalisiert. Unterstützt wurden Funk und seine Kolleginnen und Kollegen dabei vom IT-Fachmann Heinrich Wessels, der zuvor bei der Telekom gearbeitet hatte und sich nun im (Un-)Ruhestand befindet. **„Das klappt reibungslos“ ** Wessels beschreibt den Vorgang, wie die Praxis bereits am 15. Januar die ersten beiden ePA befüllt habe – mit Unterstützung eines großen Teams von IBM. „Das waren die ersten befüllten neuen ePA in ganz Deutschland“, berichtet Wessels nicht ohne Stolz. Seitdem kann Gynäkologe Funk in seinem System – er arbeitet mit dem Praxisverwaltungssystem S3 – auf elektronische Patientenakten und sie befüllen. „Das klappt reibungslos“, sagt Funk. In der Praxis sei der Vorgang mittlerweile Routine, und es dauere auch gar nicht lange. Er müsse nur die Dokumente, die er hochladen will, auswählen, dann die sogenannten Metadaten (z.B. Datentyp Labordaten, Bildbefund, Arztbrief, diagnostische Maßnahmen) eintragen, „dann geht noch einmal eine Bubble auf, dann kann ich die entsprechende Ziffer eintragen“ – und nach „vier bis fünf Sekunden“ ist der Upload erledigt. Die „entsprechende Ziffer“ ist die Gebührenordnungsposition (GOP) 01648 für die Erstbefüllung der ePA und ist mit gut elf Euro bewertet. „Gefühlt“ könne er von 20 Patientinnen an einem Vormittag mittlerweile etwa 15 ePA befüllen, bei den anderen seien die Krankenkassen noch nicht so weit mit der Erstellung der ePA für ihre Versicherten. Zu Beginn des Modellversuchs seien es noch nicht so viele gewesen. **Jede Praxis könne das hinbekommen ** Mit der Erfahrung, die sie mittlerweile gemacht hätten, sei die Umsetzung der ePA so weit, dass das jede Praxis hinbekommen könne, auch wenn kein Software-Experte direkt vor Ort sei. Das gelte jedenfalls für das PVS, mit dem die Praxis arbeitet. Im Podcast berichten Wessels und Funk, wie sie die Patientinnen der Praxis über die ePA informieren, wie viel Zeit für die Aufklärung zum Beispiel über das Einstellen genetischer Informationen in die ePA benötigen und welche anderen Daten für die ePA interessant seien zum Hochladen. Funk: „Ich überlege mir einfach, was einen Oberarzt im Krankenhaus interessieren könnte, und lade dann diese Daten hoch.“ Funk hofft auf jeden Fall auf den Erfolg des Systems und ist auch überzeugt, dass die Probleme mit der Datensicherheit zu lösen sind: „Wir müssen da einfach vorankommen, andere Länder sind längst viel weiter. Das hätte schon vor Jahren kommen müssen.“…

1 Was ist bei Verordnung von Lipidsenkern nach dem G-BA-Beschluss zu beachten, Professor Ehlers? 38:23
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Arzt und Jurist Professor Alexander Ehlers spricht über die Konsequenzen für die Praxis. Es ist nur eine unscheinbare Änderung der Nummer 35 in der Anlage III der Arzneimittelrichtlinie. Doch die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) könnte Folgen für Millionen von Patientinnen und Patienten und für ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte haben. Lipidsenker wie Statine können, sobald dieser Beschluss rechtsgültig ist, zukünftig eher als bisher bereits präventiv eingesetzt werden, also bevor ein Herzinfarkt oder ein Apoplex eingetreten ist. Unter anderem dann, wenn die Wahrscheinlichkeit, einen solchen in den kommenden zehn Jahren zu erleiden, bei mindestens zehn Prozent liegt. Bisher lag die Schwelle erst bei einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent – oder wenn eine familiäre Hypercholesterinämie vorliegt. Im „ÄrzteTag“-Podcast begrüßt Allgemeinarzt und Rechtsanwalt Professor Alexander Ehlers von Ehlers Legal den G-BA-Beschluss. Im europäischen Vergleich seien Morbidität und Mortalitätsrisiko für Herzinfarkt und Schlaganfall in Deutschland hoch, und es sei gut, die Möglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte, präventiv tätig zu werden, zu erweitern. Im Gespräch erläutert der Rechtsanwalt die Konsequenzen des Beschlusses in der hausärztlichen Betreuung von Patienten: So erwartet Ehlers in den Praxen einiges an Mehraufwand, weil mehr Patienten als bisher eine Dauertherapie mit Lipidsenkern benötigen könnten. Positiv auf die tägliche Arbeit werde sich dagegen auswirken, dass ein leitliniengerechter Einsatz zum Beispiel von Statinen bei Patienten, die unter die Kriterien des Beschlusses fallen, ohne Regressangst möglich sei. Die neue Beschlusslage bedeute zwar nicht, dass jeder Patient mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt automatisch einen Lipidsenker bekommen müsse, primärpräventive Maßnahmen wie Rauchstopp, Umstellung der Ernährung oder mehr Bewegung gehörten weiterhin in den Instrumentenkasten der hausärztlichen Betreuung. Dennoch sieht Ehlers vor allem auf Hausärztinnen und Hausärzte neue Anforderungen bei der Aufklärung und Dokumentation der Anamnese, Diagnostik und Therapie zukommen. Dies gelte auch deshalb, um sich haftungsrechtlich abzusichern. Im Podcast erläutert Ehlers, wie sich der Aufwand dafür begrenzen lässt und wie Patientinnen und Patienten bei den neuen Therapiemöglichkeiten am besten mitgenommen werden könnten.…

1 Gesundheitspolitik wie die Bahn: Tolle Versprechen, aber ständig verspätet 47:22
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2. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt:innen (BVKJ) in der 2. Folge unserer Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“. Aufgenommen haben wir das Gespräch in seiner Praxis in Zirndorf, die Hubmann mit einer Kollegin, einigen angestellten Kolleg:innen und einem großen Praxisteam betreibt. Besonderheit der Praxis: eine eigene „Infektfabrik“. Die Idee? Infektpatienten strikt von Vorsorge- und Routinefällen zu trennen. „In der Pandemie haben wir sehr früh begonnen, das Wartezimmer quasi zu schließen. Jetzt haben wir eine Lösung gefunden, die sich bewährt.“ Die Eltern nähmen es gut an. Doch trotz hoher Organisation stößt die Praxis, wie viele andere, an Grenzen – ob der Regelungen im Gesundheitswesen. Wie die Bedarfsplanung. „Ein gutes Beispiel dafür, wie irreal das System ist.“ Offiziell gibt es im Landkreis Fürth sieben Sitze für Kinderärzte. Aber der Landkreis reicht bis an die Stadtgrenze Nürnbergs und zieht sich fast bis nach Ansbach. In der Realität bedeutet das für viele Familien: lange Wege oder monatelange Wartezeiten. „Früher konnte ich einem Patienten eine Überweisung mitgeben – heute muss ich persönlich beim Kinderpsychiater anrufen und darum bitten, dass er den Patienten aufnimmt.“ Die Netzwerke, die sich Ärzte über Jahre aufgebaut haben, funktionieren nicht mehr wie früher. Digitalisierung: Noch lange nicht am Ziel Ein weiteres Thema: die elektronische Patientenakte (ePA). Sie wird als großer Fortschritt gepriesen, aber in der Praxis hapert es an der Umsetzung. „Wir warten noch auf ein Update“, so Hubmann trocken. Während der Gesundheitsminister Fortschritte verkünden, kämpft die Praxis mit technischen Hürden. „Wir haben schon seit 2002 eine digitale Patientenakte – aber das offizielle System ist noch nicht einsatzfähig.“ Franken ist bekanntlich eine der ePA-Testregionen. Und was ist mit der Nutzung der Daten? Der eigentliche Mehrwert der ePA soll in der strukturierten Datennutzung liegen – doch dafür fehlt die Standardisierung. „Wir wollen eine bessere Behandlung für Patienten. Aber wenn jeder Arzt andere Dokumentationsstandards hat, bringt uns das erstmal nicht viel.“ Gesellschaftspolitik: Warum fehlt die langfristige Perspektive? Unser Gespräch verlässt an diesem Punkt die reine Gesundheitspolitik – es geht um größere Zusammenhänge. Warum schafft es die Politik nicht, über die nächste Wahl hinaus zu denken? „Wenn man die Schuldenbremse diskutiert, gibt es zwei Perspektiven“, sagt Hubmann. Die eine: Wer heute Schulden macht, hinterlässt sie der nächsten Generation. Die andere: Wer heute nichts investiert, hinterlässt eine marode Infrastruktur. Ein Beispiel? Geschlossene Schwimmbäder. „Das erleben wir überall. Die Kommunen haben kein Geld. Da müssen wir uns doch fragen: Wollen wir, dass es in 20 Jahren immer noch so ist?“ Hubmann verweist auf das Münchener Olympiastadion, gebaut in den 1970ern. „Das war eine langfristige Investition, ein Denkmal für Generationen. Heute fehlen solche Großprojekte – weil jeder nur auf die eigene Legislaturperiode schaut.“ Entbudgetierung: Ein erster Schritt – aber nicht für alle Konkret für die ärztliche Versorgung ist die Entbudgetierung der Hausärzte das große Thema der Woche. Während diese künftig von Vergütungsbegrenzungen befreit werden, bleibt das Problem für Fachärzte bestehen. „Budgets gehören abgeschafft, weil sie leistungsfeindlich sind und die Ärzte demotivieren“, stellt Hubmann klar. „Man arbeitet, aber weiß am Ende nicht, ob man das Geld dafür bekommt – das ist doch absurd.“ Die Ärzte sind durch die steigende Nachfrage ohnehin schon überlastet. Gerade in der Pädiatrie werden immer mehr Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder psychischen Auffälligkeiten behandelt. Doch für diese komplexeren, zeitaufwändigen Fälle gibt es kaum angemessene Vergütung. Michael Hubmann macht deutlich: Die Probleme sind bekannt, aber sie werden nicht gelöst. Vieles dreht sich in endlosen Gremien und Diskussionen, während die Versorgung in den Praxen immer schwieriger wird. Sein Vorschlag? Mehr Einbindung der Kommunen, langfristige Investitionen und eine ehrliche Debatte darüber, wie das Gesundheitswesen künftig gesteuert werden soll. Einfach wird das nicht – aber „die Babyboomer werden bald mit den Füßen abstimmen“, prophezeit Hubmann. Viele niedergelassene Ärzte stehen kurz vor dem Ruhestand, Nachfolger sind schwer zu finden. „Und dann? Wer übernimmt dann die Versorgung?“…

1 Kommt die Ambulantisierung mit den Hybrid-DRG nun in Schwung, Dr. Weinhart? 43:11
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Der SpiFa-Vize zieht Bilanz zum ersten Jahr mit Hybrid-DRG Geht es jetzt richtig los? Die Krankenhausreform hat die Ziele für die Ambulantisierung neu gesteckt, die Hybrid-DRG-Vereinbarung der Selbstverwaltung konkretisiert die nächsten Schritte, aber so richtig voran geht es bisher noch nicht. Statt zwölf Hybrid-DRG gibt es jetzt 22, über die 575 OPS-Kodes abgerechnet werden können. Ein „holpriger Start“, wie sich Orthopäde Dr. Helmut Weinhart im „ÄrzteTag“-Podcast äußert – jedenfalls im Vergleich zu den Möglichkeiten der Ambulantisierung, die es nach Einschätzung des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und anderer Berufsverbände der operierenden Fächer gibt. **Bilanz zum ersten Jahr mit Hybrid-DRG ** Weinhart, zweiter Vorstandsvorsitzender des SpiFa, zieht im Gespräch Bilanz zum ersten Jahr mit Hybrid-DRG, in dem sich erste Teams mit Anästhesisten, OP-Betreibern, teilweise auch Krankenhäusern und operierenden Ärzten zusammengefunden und ihre Erfahrungen gemacht haben. Zu Beginn sei es angesichts vieler Übergangsregeln mit der Abrechnung für die Teams ein ziemliches Glatteis gewesen. Bekanntlich darf nur einer aus einem Hybrid-DRG-Team abrechnen, das Geld wird dann unter den Akteuren aufgeteilt. Der Orthopäde Weinhart erklärt im Podcast, warum es nötig ist, dass alle Beteiligten, die in ein Hybrid-DRG-Team gehen, ihre Kosten genau im Kopf haben, wie das Honorar aufgeteilt werden sollte und welche Abrechnungswege sich inzwischen etabliert haben. **Zwei Millionen abgerechnete Hybrid-DRG im Jahr 2030? ** Und er erinnert an die neuen Mengenvorgaben, die mit der Krankenhausreform ins Spiel gebracht worden sind: zwei Millionen abgerechnete Hybrid-DRG im Jahr 2030. Das sei letztlich eine „Totgeburt“, so lange nur 1-Tages-DRG für Hybrid-DRG infrage kämen. Weinhart kritisiert, dass das Vergütungsniveau auf EBM-Level abgesenkt werden soll und er begrüßt, dass bei der Kalkulation der Hybrid-DRG nun auch das Institut des Bewertungsausschusses hinzugezogen werden soll. Nicht zuletzt spricht er das leidige Sachkostenthema an: Nach wie vor sind die Sachkosten bekanntlich in die Hybrid-DRG inkludiert, können also, anders als im EBM, nicht eigens abgerechnet werden. Fehlanreize seien die Folge, klagt der SpiFa-Vize, diese müssten endlich behoben werden, wenn es mit den Hybrid-DRG in allen intendierten Bereichen wirklich vorangehen solle.…

1 Woran zeigt sich, dass die Digitalisierung in Kliniken vorankommt, Frau Thun und Herr Haring? 30:18
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Ein Gespräch über digitale Krankenhäuser Die Digitalisierung kommt langsam voran in den Kliniken, das haben die Ergebnisse der 2. Erhebung für den Digitalradar gezeigt: Um 9,1 Punkte auf 42,1 von 100 möglichen Punkten ist der Score der digitalen Reife laut Vollerhebung unter fast 1.600 Krankenhäusern binnen drei Jahren gestiegen. Überall spürbar ist das allerdings noch nicht – so warten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte immer laut Praxisbarometer Digitalisierung der KBV noch sehnsüchtig darauf, dass die Krankenhäuser die Kommunikation auf digitale Entlassbriefe umstellen. Eine Einordnung der Ergebnisse vermitteln Professorin Sylvia Thun, Direktorin der Core-Unit E-Health und Interoperabilität (CEI) am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) an der Charité, und Dr. Malte Haring, inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung, vom Konsortium Digitalradar Krankenhaus im „ÄrzteTag“-Podcast. Im Gespräch erläutern beide die Methodik der Erhebung und wie die Selbstauskünfte der Krankenhäuser validiert und mit der tatsächlichen Lage in den Krankenhäusern abgeglichen werden. Die Auswertung der 2. Erhebung sei noch gar nicht abgeschlossen, berichtet Thun weiter. So werde der Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg einer Klinik und dem Grad der digitalen Reife noch untersucht, ebenso ein möglicher Zusammenhang zwischen der Qualität des Outcomes und dem Digitalisierungsgrad. Der Digitalradar sei gut geeignet für Kliniken, ein Benchmarking über die eigenen Fortschritte bei der Digitalisierung zu machen, erläutert Haring. Der Digitalradar, schlussfolgern Thun und Haring, zeige recht gut, dass Deutschland im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht dastehe in der Digitalisierung des Gesundheitswesens – sie hoffen auf eine weitere Verbesserung, die eine 3. Erhebung in den kommenden Jahren zeigen könne. Denn noch seien die Projekte aus dem Krankenhauszukunftsfonds nicht alle umgesetzt. Nicht zuletzt sehen beide auch Möglichkeiten, nach einem Praxiszukunftsgesetz mit einer Förderung des niedergelassenen Bereichs einen Digitalradar für Praxen zu machen, um den Grad der Digitalisierung im ambulanten Sektor zu evaluieren. Nicht zuletzt der Digitalisierungsgrad der Krankenkassen könnte über ein solches Instrument einmal genauer überprüft werden. (Dauer: 29:48 Minuten)…

1 Haben wir verlernt zu streiten, BVKJ-Präsident Michael Hubmann? 44:32
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1. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Michael Hubmann ist seit knapp 14 Monaten Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ). In unserer neuen Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“ im „ÄrzteTag“-Podcast blicken wir mit ihm auf die großen und kleinen Themen in der kinderärztlichen Praxis und in der Gesundheitspolitik. Hubmanns großer Wunsch ist eine generationengerechte und „enkeltaugliche“ Gesundheitspolitik. „Wir müssen jetzt Verantwortung übernehmen und langfristig denken – für unsere Kinder und Enkelkinder,“ sagt er. Gerade trotz der Zeiten gesellschaftlicher Spaltung fordert er ein stärkeres Bewusstsein für Diversität und die Belange der jüngeren Generation. Im Gespräch kommen wir auf ein jüngstes Interview der ZEIT mit dem Dortmunder Soziologen Aladin El-Mafaalani. Der konstatiert, dass die politische Macht der älteren Generation zu Lasten der jüngeren gehe. „Wir brauchen eine enkeltaugliche Politik, die bereit ist, Einschränkungen für die Zukunft unserer Kinder zu akzeptieren“, fordert Hubmann. Die derzeitige politische Landschaft sei von kurzfristigem Denken und Polarisierung geprägt. Hubmann betont die Notwendigkeit einer strukturellen Reform in der Gesundheitsversorgung. „Es ist lächerlich, dass Leistungen, die auf Überweisung erbracht werden, weiterhin budgetiert sind,“ kritisiert er. Das Gespräch wurde vor dem dem Kompromiss aufgezeichnet, die Entbudgetierung für Hausärzte doch noch in dieser Legislaturperiode zu beschließen. Hubmann fordert ein Ende der „Misstrauenskultur“ gegenüber Ärzten und Patienten: „Die Vorstellung, dass Eltern Leistungen wie einen Rollstuhl für ihr Kind erschleichen, ist einfach unwürdig.“ Der Pädiater aus Zirndorf bei Nürnberg sieht in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte eine Chance für mehr Dialog und gegenseitiges Verständnis. „Diversität im Kopf muss wieder gelernt werden.“ Er verweist darauf, dass Meinungsverschiedenheiten nicht bedeuten, dass andere Ansichten weniger wertvoll sind. Seine zentrale Botschaft: „Wir müssen bereit sein, Kompromisse einzugehen – für eine bessere Zukunft.“…

1 Was halten Sie von einer Primärversorgung über den EBM, Dr. Beier? 21:07
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Der Co-Bundesvorsitzende des HÄV über eine Petition zur Rettung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung Zeitweise sah es politisch blendend aus für die Hausärztinnen und Hausärzte. Doch mit dem Scheitern des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) platzten die Träume einer stärkeren Förderung der HZV – und es schien auch, dass es mit der Entbudgetierung nichts wird. Nun hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband zusammen mit dem Verband der medizinischen Fachangestellten (vmf) vor der Bundestagswahl eine Petition zur Rettung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung in Gang gesetzt, mit der den Forderungen der Verbände mehr Nachdruck verliehen werden soll. Im „ÄrzteTag“-Podcast spricht der Co-Bundesvorsitzende des Verbands Dr. Markus Beier darüber, warum eine solche Petition jetzt dringend erforderlich ist und welche Ziele die Verbände damit verfolgen. **Doch noch eine Chance auf Entbudgetierung ** Die Hausärztinnen und Hausärzte, so Beier außerdem, gäben die Hoffnung noch immer nicht auf, dass es doch noch etwas werden könnte mit der Entbudgetierung. Dies sei um so wichtiger, als immer mehr KV-Regionen zurück in die Budgetierung rutschten, klagt Beier. Am schlimmsten sei es in Hamburg, wo zuletzt eine Auszahlungsquote von 68 Prozent für Hausärzte erreicht worden sei. Im Podcast spricht Beier über die Gründe für die immer dünner werdende Honorardecke - bei zuletzt deutlich gestiegenen Kosten, vor allem für das Personal. Und die Hausärztinnen und Hausärzte könnten Glück haben: Die Rest-Ampel aus SPD und Grünen hat sich mit der FDP-Fraktion darauf verständigt, die Entbudgetierung auf den letzten Metern der laufenden Legislaturperiode doch noch umzusetzen. Das wurde nach der Aufnahme des Podcast-Gesprächs mit Beier bekannt. **Abschreckendes Beispiel NäPA-Pauschale ** Beier spricht im Podcast auch über die vom Verband seit langem geforderte Teampauschale. Diese sei ein schönes Beispiel für die Möglichkeiten einer sinnvollen Förderung einer guten Hausarztmedizin. Die Lösung im EBM mit der NäPA-Pauschale und vielen Einschränkungen sei dagegen ein typisches Beispiel für die Bürokratisierung der Versorgung, die für Praxisteams nur schwer nachzuvollziehen sei. Im Podcast erläutert der Hausärzte-Co-Chef, wieso es durchaus eine „gesunde Reaktion des Gehirns ist, sich nicht dauerhaft mit dem Wahnsinn des EBM zu beschäftigen“. Beier richtet den Blick aber auch nach vorne, auf die Chancen, die sich dadurch ergeben, dass die primärärztliche Versorgung in mehrere Wahlprogramme der Parteien geschafft haben. Dies sei vor der laufenden Legislaturperiode noch ganz anders gewesen. Aber auch darüber, warum ein Primärarztsystem in der Regelversorgung weder für Patienten noch für Ärztinnen und Ärzte erstrebenswert wäre, spricht der Verbands-Co-Vorsitzende im Podcast.…

1 Was unterscheidet gute von schlechten Lobbyisten, Martin Degenhardt? 1:06:04
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Gespräch mit dem FALK-GF Martin Degenhardt ist Politikwissenschaftler. Er hat für Abgeordnete gearbeitet und den damaligen CSU-Chef Horst Seehofer. Seit vielen Jahren ist er Geschäftsführer der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK). In Berlin vertritt er als Lobbyist die Interessen „seiner“ KVen und insbesondere die der niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Psychotherapeuten. „Ich bin stolzer Lobbyist“, sagt er. Warum? „Weil ich legitime Interessen vertrete.“ In der öffentlichen Wahrnehmung sei Lobbyismus oft mit Korruption und undurchsichtigen Machenschaften verbunden. Doch für Degenhardt ist Transparenz der Schlüssel: „Gesprächspartner müssen wissen, wer ich bin, von wem ich bezahlt werde und welche Interessen ich vertrete.“ Seine Arbeit betrachtet er als unverzichtbar für die Demokratie. „Ein Arzt in seiner Praxis hat weder die Zeit noch die Ressourcen, sich mit den Details gesetzlicher Regelungen auseinanderzusetzen. Dafür braucht es uns.“ Als wichtigen Erfolg seiner Arbeit nennt er die Rückverlagerung der Honorarverteilung auf die Landesebene. „Das war unser erster großer Erfolg. Entscheidungen vor Ort sind näher an den Bedürfnissen der Praxen und sorgen für mehr Gerechtigkeit.“ Doch Herausforderungen wie die starre Budgetierung und steigende Bürokratie lasteten weiterhin schwer auf den Praxen. „Wenn Prozesse nicht praktikabel sind, steigen die Kosten für die Praxen. Das können wir uns nicht leisten.“ Schlechter Lobbyismus und politische Abhängigkeit Degenhardt kritisiert, was er „schlechten Lobbyismus“ nennt: Agenturen, die Termine mit politisch irrelevanten Akteuren arrangieren oder bewusst falsche Zahlen verbreiten. „Das ist hochgradig unseriös und beschädigt den gesamten Berufsstand.“ Er warnt aber auch vor einer immer stärkeren Aufblähung der Ministerien bei gleichzeitiger Unterausstattung des Parlaments. „Die Augenhöhe zwischen Exekutive und Legislative hat abgenommen. Das Parlament muss personell besser ausgestattet werden, um seiner Kontrollfunktion gerecht zu werden.“ Zur Erinnerung: Mit dem neuen Wahlrecht wird der Deutsche Bundestag nach der Wahl am 23. Februar rund 100 Abgeordnete weniger haben. Unterm Strich müssen die dann weniger Abgeordneten sich mit mehr Themen beschäftigen, wodurch die Tiefe beim Sachverstand leiden wird. Das wiederum könnte Abgeordnete für Lobby-Einflüsterungen empfänglicher machen. Demokratie heißt Kompromiss Angesprochen auf die Forderung nach einer Entbudgetierung ärztlicher Leistungen bleibt Degenhardt realistisch: „Eine Umsetzung bis Januar 2026 ist möglich, aber nur, wenn wir die Kassenlage berücksichtigen.“ Ein blindes „Mehr, mehr, mehr“ sei nicht zielführend: „Wir müssen priorisieren und uns auf die Punkte konzentrieren, die den Praxen am meisten helfen.“ Trotz aller Herausforderungen sieht Degenhardt die Demokratie als unverzichtbar, gerade in ihrer mühsamen Komplexität. „Kompromissfähigkeit ist essenziell. Wer das nicht akzeptiert, will Absolutismus – und das ist nicht unser Weg.“ Der Streit innerhalb der Ärzteschaft, etwa über eine neue Gebührenordnung GOÄ, zeigt für ihn, wie schwer es sein kann, unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen. „Es wird Verlierer geben. Aber ohne Kompromisse kann eine Demokratie nicht funktionieren.“ Degenhardt fordert, dass die neue Bundesregierung schnell ein Entlastungsgesetz auf den Weg bringt. „Die Entbudgetierung muss kommen, und zwar gleich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode.“ Für ihn ist klar: „Ohne politische Unterstützung wird die Schere zwischen steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen in den Praxen weiter auseinandergehen – und das System an seine Grenzen bringen.“ (Länge: 1:05:34 Stunden)…

1 Hurra, wir sind pleite! Und wie kommen wir aus der Geldnot des Gesundheitssystems heraus, Herr Hager? 27:51
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Der BMC-Vorsitzende Lutz Hager im Gespräch Krankenhausreform, Medizinforschungsgesetz, Digitalisierung mit eAU, E-Rezept und ePA – war es das mit der Ampel-Koalition? In der Zeit zwischen zwei Legislaturperioden geschieht gestalterisch in der Politik in der Regel nicht mehr viel. Es ist die Zeit, in der Bilanz gezogen wird und in der dann Pläne für die Zukunft geschmiedet werden. Die Bilanz, die der Vorsitzende des Bundesverbands Managed Care (BMC), Professor Lutz Hager, im Vorfeld des BMC-Kongresses Ende Januar im „ÄrzteTag“-Podcast zieht, wirft kein gutes Licht auf die Gesundheitspolitik von Gesundheitsminister Professor Karl Lauterbach. Die Ampel habe mit dem Koalitionsvertrag gut begonnen, „aber von da an ging‘s bergab“. Nach den drei Jahren Ampel-Koalition sei das Gesundheitssystem an einem Endpunkt angekommen. „Wir haben es geschafft, alle Mittel zu verbrauchen, die die Gesellschaft für das Gesundheitswesen auszugeben bereit ist“, so Hager. Man könne am Ende der Ära Scholz nach den Beitragssatzerhöhungen Anfang des Jahres sarkastisch sagen, „Hurrah, wir sind pleite, wir sind am Ende des Geldes.“ Hager führt im Gespräch aus, wie das System aus dieser Misere der Geldknappheit herauskommen könnte. Er erläutert zudem die Vorschläge des BMC in dem Anfang des Jahres publizierten Impulspapier, etwa wie die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch die Patientinnen und Patienten besser gesteuert werden könnte, welche Veränderung ein Primärarztsystem bringen könnte und wie das Thema Gesunderhaltung und Prävention statt Reparaturmedizin für Entlastung sorgen könnte. Patienten bei der Navigation durch das System an der Hand zu nehmen, „das ist unser Job, unser Thema“, sagt Hager. Er setzt dabei unter anderem auf digitale Lösungen, die helfen können, gleich die richtige Versorgungsebene anzusteuern. Und er hofft auf mehr Freiheiten für die Akteure vor Ort, die Gesundheitsversorung regional zu gestalten. Für die Weiterentwicklung des Systems könne man durchaus auf das Erarbeitete aus der ablaufenden Legislaturperiode zurückgreifen, etwa bei der Notfallreform. Nicht alles müsse in der nächsten Reformrunde der nächsten Koalition von Grund auf neu ausgearbeitet werden. (Länge: 27:21 Minuten)…

1 E-Patientenakte gehackt – können Ärzte und Patienten der ePA noch vertrauen, Frau Kastl und Herr Tschirsich? 40:16
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Die Hacker berichten, welche Sicherheitslücken die elektronische Patientenakte hat. „Konnte bisher noch nie gehackt werden: Die elektronische Patientenakte kommt – jetzt für alle!“ Es war der – erwartete – Paukenschlag in der Digitalisierungsszene für das Gesundheitswesen, als kurz vor Jahresschluss beim alljährlichen Kongress des Chaos Computer Clubs Martin Tschirsich und seine Hacker-Kollegin Bianca Kastl live und online verfolgbar Wege aufzeigten, wie Angreifer mit erstaunlich wenig Mühe an Daten in der elektronischen Patientenakte herankommen könnten. Im „ÄrzteTag“-Podcast beschreiben die beiden Gesundheits-IT-Spezialisten nochmals, wie sie vorgegangen sind, um auf die Akten zuzugreifen, welchen Aufwand sie dafür betreiben mussten – und welche Konsequenzen das haben sollte. Um drei Szenarien geht es: den Zugriff auf eine bestimmte Akte, den Zugriff auf Akten von Patienten, die in einer Arztpraxis behandelt werden, und den Zugriff auf potenziell alle ePA. „Wir sind in der glücklichen Situation, dass die ePA für alle noch nicht live ist“, betonte Martin Tschirsich. Man könne also durchaus noch reagieren, um das Sicherheitskonzept noch zu verbessern. Seit August seien die Hacker mit der gematik und den Sicherheitsbehörden im Kontakt. So arbeite die gematik daran, einen massenhaften Datenabfluss, der im dritten Szenario möglich wäre, zu verhindern. Wären PIN-Nummern als Zugriffsschutz besser gewesen? Kastl und Tschirsich stellen im Podcast infrage, ob die Entscheidung zugunsten einer einfacheren Handhabbarkeit ganz auf PIN-Nummern für den Zugriffsschutz zu verzichten, klug gewesen sei. Sie legen nochmals den Finger in die Wunde, dass das Sicherheitsbewusstsein in den Organisationen, zum Beispiel in den Krankenkassen, bei der Ausgabe von elektronischen Gesundheitskarten, noch zu gering ausgeprägt sei. Und es sei nach wie vor zu leicht, an ausrangierte Hardware zu kommen, die es ermögliche, in die Telematikinfrastruktur einzudringen. Nicht zuletzt teilen die beiden IT-Spezialisten ihre Gedanken dazu, wie vertrauenswürdig die ePA für alle angesichts der bisher noch offensichtlichen Sicherheitslücken ist und wie sie selbst zur Entscheidung über einen individuellen Opt-out aus der ePA stehen. BÄK-Präsident Klaus Reinhardt hatte sich zuletzt dazu skeptisch geäußert und formuliert, er würde aktuell Patienten nicht empfehlen, die ePA zu nutzen.…
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