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#198 - Fallstricke der Mediation am Beispiel der Friedensmediation. Im Gespräch mit Günther Baechler

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Mit Anmerkungen zu Friedensinitiativen im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine

**Kapitel des Gesprächs **0:11 – Herzlich willkommen zum Podcast 0:24 – Mediation und ihre Herausforderungen 9:15 – Transformative Mediation im internationalen Kontext 11:58 – Rückblick auf die Mediationserfahrungen 19:22 – Die Komplexität der heutigen Konfliktlagen 26:09 – Realistische Perspektiven auf Mediation 28:27 – Mediation in extremen Konflikten 38:03 – Der Einfluss der Öffentlichkeit auf Mediation 41:51 – Herausforderungen in der Mediation von Konflikten 43:25 – Reflexion über die eigene Mediationspraxis 48:52 – Fallstricke und Überlegungen zur Mediation

Gast Dr. Günther Baechler, Diplomat, OSZE-Sonderbeauftragter und Friedensmediator: Studierte zunächst Kunst und Kunstgeschichte in Basel, anschließend Politikwissenschaft, Geschichte und Internationalen Beziehungen an der Freien Universität Berlin.

  • Von 1988 bis 2000 leitete er die Schweizerische Friedensstiftung (swisspeace) in Bern.
  • 2005 wurde er vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten zum Mediator in Nepal ernannt.
  • Von 2007 bis 2010 war er als Sondergesandter im Darfur-Konflikt tätig.
  • Von 2010 bis 2015 diente er als Schweizer Botschafter in Georgien.
  • Seit Januar 2016 ist er OSZE-Sonderbeauftragter für den Südkaukasus

Zusammenfassung des Gesprächs Mediation steht in der Praxis einigen Herausforderungen gegenüber. Ich, Sascha Weigel, habe den erfahrenen Friedensmediator und Experten Dr. Günther Baechler, eingeladen, um über diese komplexen Facetten der Mediation, insbesondere im Kontext internationaler Konflikte, zu sprechen. Herr Baechler bringt eine Vielzahl an Erfahrungen aus seinem langen Werdegang als Mediator und Friedensstifter mit, der bis in die Konfrontationen der 90er Jahre und damit zu den Anfängen der Modernen Mediation zurückreicht.

Im Gespräch reflektieren wir gemeinsam über die Anfänge der modernen Mediation und die anfängliche Euphorie, die mit der Hoffnung einherging, Konflikte durch dialogische Ansätze nachhaltig zu lösen. Herr Baechler beschreibt, wie er in den ersten Jahren nach dem Fall der Mauer und der Beendigung des Ost-West-Konflikts in verschiedenen Krisenregionen, insbesondere in Afrika, tätig war. Der Fokus lag damals auf der Kombination traditioneller Konfliktlösungsmechanismen mit modernen Mediationsansätzen. Diese Verbindung war entscheidend, um Lösungen für komplexe Ressourcenkonflikte zu entwickeln, die in verschiedenen Gemeinschaften, insbesondere zwischen Bauern und Nomaden, entstanden.

Mit der Zeit hat sich jedoch das Bild der Mediation gewandelt. Herr Baechler teilt seine Beobachtungen über die gegenwärtigen Herausforderungen, die Mediatoren in der heutigen, oft polarisierten und emotional aufgeladenen politischen Landschaft gegenüberstehen. In dieser Episode diskutieren wir die dunklen Seiten der Mediation und die kritische Reflexion darüber, wie hoch der Druck auf die Konfliktparteien heute ist, an Mediationstischen Platz zu nehmen, während oft ungleiche Machtverhältnisse im Hintergrund operieren.

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Frage, inwieweit ein Angebot zur Mediation von Dritten Druck ausüben kann, insbesondere in Konflikten, in denen eine klare Ungleichheit zwischen Täter und Opfer besteht. Wir beleuchten, wie solche Angebote nicht nur als Schritt in Richtung Lösung wahrgenommen werden können, sondern auch die Möglichkeit bestehen kann, dass sie von der stärkeren Partei manipulativ eingesetzt werden, um das eigene Bild in der Öffentlichkeit zu verbessern oder die schwächere Partei weiter unter Druck zu setzen.

Wir diskutieren auch die Rolle der internationalen Gemeinschaft in Konflikten wie dem zwischen Russland und der Ukraine und reflektieren über die Bedingungen, unter denen Mediation sinnvoll sein kann. Herr Baechler warnt davor, dass die derzeitige geopolitische Lage und aggressiven Taktiken, die von verschiedenen Nationen verfolgt werden, oft die Möglichkeiten einer gewaltfreien Konfliktlösung erheblich einschränken. Dies führt zu einer ernüchternden Realität, in der Mediation möglicherweise in Fällen, in denen Grabenkämpfe herrschen, nicht das geeignete Instrument ist.

Das Gespräch schließt mit einer eindringlichen Mahnung zur Achtsamkeit und einem realistischen Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen der Mediation. Herr Baechler und ich sind uns einig, dass Mediatoren in der heutigen Zeit nicht nur die positiven Elemente ihrer Arbeit im Blick haben sollten, sondern auch die Realität und die Komplexität der Konflikte, in denen sie tätig sind, anerkennen müssen. In dieser Episode beleuchten wir also die Mediation aus einer differenzierten Perspektive und zeigen auf, wie wichtig es ist, nicht nur die positiven Aspekte, sondern auch die ethischen und praktischen Herausforderungen dieses Verfahrens zu erkennen.

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Gast Dr. Günther Baechler, Diplomat, OSZE-Sonderbeauftragter und Friedensmediator: Studierte zunächst Kunst und Kunstgeschichte in Basel, anschließend Politikwissenschaft, Geschichte und Internationalen Beziehungen an der Freien Universität Berlin.

  • Von 1988 bis 2000 leitete er die Schweizerische Friedensstiftung (swisspeace) in Bern.
  • 2005 wurde er vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten zum Mediator in Nepal ernannt.
  • Von 2007 bis 2010 war er als Sondergesandter im Darfur-Konflikt tätig.
  • Von 2010 bis 2015 diente er als Schweizer Botschafter in Georgien.
  • Seit Januar 2016 ist er OSZE-Sonderbeauftragter für den Südkaukasus

Zusammenfassung des Gesprächs Mediation steht in der Praxis einigen Herausforderungen gegenüber. Ich, Sascha Weigel, habe den erfahrenen Friedensmediator und Experten Dr. Günther Baechler, eingeladen, um über diese komplexen Facetten der Mediation, insbesondere im Kontext internationaler Konflikte, zu sprechen. Herr Baechler bringt eine Vielzahl an Erfahrungen aus seinem langen Werdegang als Mediator und Friedensstifter mit, der bis in die Konfrontationen der 90er Jahre und damit zu den Anfängen der Modernen Mediation zurückreicht.

Im Gespräch reflektieren wir gemeinsam über die Anfänge der modernen Mediation und die anfängliche Euphorie, die mit der Hoffnung einherging, Konflikte durch dialogische Ansätze nachhaltig zu lösen. Herr Baechler beschreibt, wie er in den ersten Jahren nach dem Fall der Mauer und der Beendigung des Ost-West-Konflikts in verschiedenen Krisenregionen, insbesondere in Afrika, tätig war. Der Fokus lag damals auf der Kombination traditioneller Konfliktlösungsmechanismen mit modernen Mediationsansätzen. Diese Verbindung war entscheidend, um Lösungen für komplexe Ressourcenkonflikte zu entwickeln, die in verschiedenen Gemeinschaften, insbesondere zwischen Bauern und Nomaden, entstanden.

Mit der Zeit hat sich jedoch das Bild der Mediation gewandelt. Herr Baechler teilt seine Beobachtungen über die gegenwärtigen Herausforderungen, die Mediatoren in der heutigen, oft polarisierten und emotional aufgeladenen politischen Landschaft gegenüberstehen. In dieser Episode diskutieren wir die dunklen Seiten der Mediation und die kritische Reflexion darüber, wie hoch der Druck auf die Konfliktparteien heute ist, an Mediationstischen Platz zu nehmen, während oft ungleiche Machtverhältnisse im Hintergrund operieren.

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Frage, inwieweit ein Angebot zur Mediation von Dritten Druck ausüben kann, insbesondere in Konflikten, in denen eine klare Ungleichheit zwischen Täter und Opfer besteht. Wir beleuchten, wie solche Angebote nicht nur als Schritt in Richtung Lösung wahrgenommen werden können, sondern auch die Möglichkeit bestehen kann, dass sie von der stärkeren Partei manipulativ eingesetzt werden, um das eigene Bild in der Öffentlichkeit zu verbessern oder die schwächere Partei weiter unter Druck zu setzen.

Wir diskutieren auch die Rolle der internationalen Gemeinschaft in Konflikten wie dem zwischen Russland und der Ukraine und reflektieren über die Bedingungen, unter denen Mediation sinnvoll sein kann. Herr Baechler warnt davor, dass die derzeitige geopolitische Lage und aggressiven Taktiken, die von verschiedenen Nationen verfolgt werden, oft die Möglichkeiten einer gewaltfreien Konfliktlösung erheblich einschränken. Dies führt zu einer ernüchternden Realität, in der Mediation möglicherweise in Fällen, in denen Grabenkämpfe herrschen, nicht das geeignete Instrument ist.

Das Gespräch schließt mit einer eindringlichen Mahnung zur Achtsamkeit und einem realistischen Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen der Mediation. Herr Baechler und ich sind uns einig, dass Mediatoren in der heutigen Zeit nicht nur die positiven Elemente ihrer Arbeit im Blick haben sollten, sondern auch die Realität und die Komplexität der Konflikte, in denen sie tätig sind, anerkennen müssen. In dieser Episode beleuchten wir also die Mediation aus einer differenzierten Perspektive und zeigen auf, wie wichtig es ist, nicht nur die positiven Aspekte, sondern auch die ethischen und praktischen Herausforderungen dieses Verfahrens zu erkennen.

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